Du wirst gewisslich niemals zu gewissem «Wissen» kommen, wenn vordem dir die Kraft des Glaubens nicht den Weg erleuchtet hat! – – –
Siehe, auch ich war einst auf Irrtumswegen, als ich mich selbst noch nicht kannte! –
Auch ich war meines Wähnens Sklave, bevor mich jene fanden, zu denen ich gehörte, lange vor der Zeit, da ich in einem Körper dieser Erde erstmals mich als dieser Erde Sohn erlebte! – – –
Wohl darf ich davon Kunde bringen, was Gewissheit schafft, da ich in mir selbst vordem erleben musste, was der Wahn vermag! – –
Die meinen Worten folgen, werden sichere Führung finden!
Des Weges ward ich wahrlich kundig, der zum Ziele führt, und selbst ward ich zum «Wege» ehedem, bevor man mir den Auftrag gab, auch Anderen den Weg zu zeigen! – – –
Im ewig leuchtenden Lichte ward ich meiner selbst bewusst, und dann erst ward mir die Pflicht, auch allen die im Dunkel sitzen, Licht zu bringen! – – –
Dann erst wurde mir geboten, alle, die mein Wort erreichen könne, zu erwecken aus dem Traum der Finsternis! – – – – –
Auch ich musste einst der Kraft des Glaubens vertrauen, bevor ich zu gewissem Wissen kam! –
Und grösseres Vertrauen wurde von mir verlangt, als jemals du bekunden sollst! –
Es gab einen Tag, an dem ich mich bereiten musste, dieses Erdenleben dauernd zu verlassen, und nur die Kraft des Glaubens konnte mich bewegen, einer Prüfung zu entsprechen, deren Ausgang mir sowohl das Ende meines Erdenlebens hätte bringen können, wie er mir, – nicht vorgeahnt, und noch viel weniger gewusst, – in Wahrheit erst das wache Leben brachte...
Ich darf dir also wohl bezeugen, dass man der Kraft des Glaubens vertrauen kann!
Und weiter darf ich dir sagen, dass du zu gewissem Wissen finden wirst, je nach dem Masse deines Vertrauens in die hohe Kraft des Glaubens! – – –
Hier steht «Glauben» und «Wissen» keineswegs im Gegensatz, denn das, was ich
hier «Glaube» nenne, ist Voraussetzung, willst du zum «Wissen» gelangen! – – –
Die Kraft des Glaubens schafft in dir erst die Möglichkeit des gewissen Wissens! – –
Solange du noch Zweifel hegst und dich der Kraft des Glaubens nicht vertrauen magst, hast du keinen Anspruch, jemals ein «Wissender» zu werden! –
Es besteht hier eine Kette, deren Glieder ineinander greifen.
Vertrauen ist vonnöten in die Kraft des Glaubens, und diese selbe Kraft des Glaubens schafft dir das Vertrauen, das du brauchst, willst du zum Wissen gelangen! – – –
«Wissen» ist hier nicht die Erkenntnis irgend eines kausalen Zusammenhangs!
«Wissen» ist hier ein gewisses Innewerden, das keinen Zweifel mehr kennt und in sich
selbst gefestigt steht! – –
Wer solches Wissen erreichte, dem ist der «Beweis», den gedankliches, irdisches Wissen fordert, nur ein Notbehelf, dessen er entraten kann, da ihm sein Wissen selbst zugleich Beweis des Gewussten ist! – – –
So wie ein Mensch, der auf den Taster einer elektrischen Klingel drückt, nicht erst des «Beweises» bedarf, dass nun auch ein Glokkensignal ertönen könne, – so wie er auch keineswegs Erkenntnis des kausalen Zusammenhangs benötigt,um die Glocke zum Tönen zu bringen, so wird der geistig Wissende seines Wissens inne, ohne «Beweis», und ohne sich um die kausalen Bindeglieder zu bekümmern, die da vonnöten sind, damit sein Wissen ihm zu Bewusstsein komme...
Wer so zu gewissem Wissen gelangen will, wie der Sehende sieht, auch wenn er den Vorgang des Sehens sich keineswegs erklären kann, der wird es dahinnehmen müssen, dass ihm sein Wissen nicht ohne hohe Hilfe werden wird, so wie es der Sehende wohl dahinnehmen muss, dass er nur sehen kann, wenn ein gar sehr verletzliches Organ seines Körpers ihm dazu behilflich ist...
Sowohl hier wie dort muss eine Vorbedingung erfüllt sein, soll das Erstrebte erreichbar werden. –
Die kleinste Trübung in der «Linse» deines Auges wird dir deine Fähigkeit zu sehen rauben, oder doch behindern. Nur durch die Mithilfe eines kleinen Organs deines Körpers vermagst du zu sehen. –
Willst du jedoch in Sternenweite sehen können oder Allerkleinstes noch erkennen, so wirst du gar die Hilfe optischer Instrumente brauchen, die der Mensch sich selbst ersonnen hat und herzustellen lernte. –
Dies alles erscheint dir sehr in der Ordnung, und gewiss wirst du nicht von dir verlangen, dass du auch ohne Auge sehen können müsstest, oder dass dir die Ringe des Saturn auch ohne Fernrohr erkennbar sich zeigten. – –
Ja, längst hast du erkannt, dass auch das schärfste Fernrohr dir noch lange nicht die fernsten Sterne zeigt, und dass das beste Mikroskop noch nicht genügt, um auch das letzte Allerkleinste noch zu sehen, das du erschliessen kannst, obwohl es niemals sich dem Menschenauge zeigte. –
Im Geistigen aber glaubst du aller Hilfe entbehren zu können! –
Dein «Gott» ist dir gerade gut genug, um mit ihm «Du auf Du» zu stehen, und du verlangst in törichter «Vermessenheit», – da du hier jedes «Mass» verloren hast, – dass zwischen dich und deinen «Gott» nichts Anderes sich stellen dürfe...
Du bist dem Kinde gleich, das den Mond erhaschen will, weil er ihm nicht weiter ent-fernt erscheint, als das Spielzeug, das du ihm ans Fenster hängtest! – –
Du machst unter Deinesgleichen hier auf Erden schon gewaltige Rangunterschiede. –
Wie immer du die «Grossen» nennen magst vor denen du dich beugst: – stets sind es doch Menschen gleich dir, auch wenn du sie dir in Wissen und Können, an Weisheit und Kraft, oder gar nur durch altvererbte Herrschaft überlegen fühlst. – –
Wie gar gering musst du vom Reiche des Geistes denken, wenn du nicht ahnend fühlst, dass auch in diesem Reiche Stufe auf Stufe folgt, und dass fast unendliche Hierarchienfolge sich erhebt, bevor die höchsten Geistesfürsten erst erreichbar sind, die wirklich, als im innersten Lichte der Gottheit lebend, sich dem Bilde einen, das menschliche Phantasie sich von den höchsten «Engeln», vom «Seraph» und «Cherub» schuf! – – – – –
Aus Deinesgleichen sind dir «Fürsten» erstanden auf dieser Erde, und wenn du das Schöpfertum des Menschengeistes höher stellst als alle Fürstenwürde, so weisst du um Menschen, die fast Übermenschliches vollbringen konnten, in dem, was du auf Erden «geistig» nennst; – aber auch der Höchste, den du so verehren magst, ist, als er noch im Erdenkleide lebte, kaum auf der untersten Stufe derer angetroffen worden, die da bereits im wesenhaften Geiste leben. – – –
Wie willst du also wähnen, du, der selbst auf Erden schon sich «Höheren» beugt, seiest deinem «Gott» so nahe, dass zwischen dir und ihm nichts Anderes sich finden könne?!? –
Ja, – wenn es sich um jenen Götzen handelt, den du nach deinem Ebenbilde dir selbst geschaffen hast, – dann bist du wahrlich im Rechte! –
Willst du jedoch dich deinem GOTTE einen, der immerdar von Ewigkeit zu Ewigkeit im Sein verharrt, und der in dir sich offenbart, dann wirst du solcher Torheit entsagen müssen! – –
Du wirst dann aus dir selbst erkennen lernen, dass du hier der Hilfe benötigst, und sobald du solches erkanntest, wird dir auch die Hilfe werden. – – –
Für einen Jeden ist Hilfe da, sobald er nach ihr verlangt! – – –
Das ewige Urlicht selbst, das du dir, ohne Zwischenstufe, gar so leicht erkennbar wähnst, hat sich auf diesem Planeten die Helfer geschaffen, und sie wissen dich zu erreichen, sobald du dich selbst erreichen lassen willst! – –
In anderer Rede und oft auch in anderem Gleichnis habe ich dir in andern Büchern vielfach von dieser Hilfe gesprochen, doch hier will ich mehr von dem Zustande reden, in dem du dich selber finden musst, wenn du den Weg zu Gott beschreiten willst....
Sobald du den Weg betreten hast, wirst du gar bald entdecken, dass du ihn nicht weiter schreiten kannst, es sei denn, dass dir hohe Hilfe werde. – –
Wenn du solches entdeckst, dann bist du bereit, Hilfe zu empfangen! – – –
Bekümmere dich nicht darum, woher dir solche hohe Hilfe komme!
Sei aber, durch die Kraft des Glaubens, in dir selbst gewiss, dass dir die Hilfe werden müsse!
Du wirst sie dann mit aller Sicherheit erhalten, auch wenn du nicht ahnen könntest, woher sie dich erreicht!
Mit dieser Hilfe allein wirst du zu gewissem Wissen kommen! – – –
Du wirst vielleicht, wenn du dem ersten Schein vertraust, nur eigenem Erkennen zu begegnen wähnen, und wirst kaum ahnen, dass ein Anderer zu dir in deiner Seele spricht: – einer derer, die auf dieser Erde leben und zugleich bewusst sind in der Geisteswelt, wenn auch auf der untersten Stufe jener Hierarchie, die in ihren höheren Stufen dir als Erdenmensch unerreichbar bleiben musste.
Nur in deinen höchsten Augenblicken wirst du solche Hilfe in dir erfahren, ob du sie erkennen magst, oder nicht! – – –
Dann aber werden wieder die dunklen Stunden kommen, und du wirst stöhnen in deiner Not!...
«Von Gott verlassen» wirst du dir erscheinen, und wirst nicht wissen, wohin du dich bergen sollst!...
Du darfst nur den Mut nicht sinken lassen zu solcher Zeit!
Dann wird dir plötzlich wieder neue «Einsprache» werden, und alles was dich bedrängte, wird mählig von dir weichen! – –
Beharrlichkeit wird dich zum Ziele bringen, und du wirst erkennen, dass dich hohe Mächte führen! – – –
Du bist durch die Kraft des Glaubens vorbereitet!
Gewisses Wissen willst du nun erlangen!
Es wird dir wahrlich werden, so du in dir selber suchst! – –
Solange du noch strauchelst und nicht weisst was du willst, wirst du jedoch vergeblich nach gewissem Wissen Ausschau halten! – –
Du wirst erst selbst dir gewiss werden müssen, willst du zur Gewissheit geistigen «Wissens» in den Geist erhoben werden! – – –
Hast du jedoch vertraut der Kraft des Glaubens, dann wirst du dir wahrhaftig auch gewiss geworden sein! – –
In deinem Allerinnersten wirst du die Quelle aller Weisheit entdecken! Ein «Wissen» wirst du in dir selbst erlangen, das dir die Aussenwelt nicht geben kann! – –
Nur in dir selbst, mein Freund, kann dir Gewissheit werden! – – –